Jährlich grüßt das Murmeltier.
Zwar konnten die Atlanta Falcons ihren Record im Vergleich zur Vorsaison (10-6) noch einmal auf 12-3-1 verbessern, dennoch reichte das erneut nicht für den Division Sieg, der völlig verdient an den Titelverteidiger aus Tampa ging, die auch dieses Jahr in zwei Spielen nicht von den Falcons geschlagen werden konnten.
Wie auch bereits 2021, warten in der Wild Card Round die Dallas Cowboys, die ihren 5. Division Sieg in Folge feiern durften. Leicht verwundert nimmt man bei den Falcons zur Kenntnis, dass die Buchmacher sie als ganz leichten (-1) Favoriten sehen.
Haben die Buchmacher etwa nicht im Lazarett der Falcons vorbei geschaut? Insgesamt 9 Spieler gehen mit mindestens leichten Blessuren ins Rennen. Darunter wichtige Spieler wie Rivera, der trotz seines Alters vor der Verletzung auf dem Weg zu einem Career Year war.
Ebenfalls vermutlich ausfallen werden mit David Sanches und John Perry wichtige Teile des eh schwachen Running Games. Beide kamen sowohl als RB, als FB, als auch als TE zum Einsatz, Positionen die eh recht dünn bei den Falcons besetzt sind.
Angeschlagen, aber wohl einsetzbar sind dann noch 3 Oliner, Starting FS Rodrgiuez, Starting LB Michael Kim und Franklin Davis.
Die Cowboys werden dagegen deutlich fitter in die Partie gehen. Zwar fällt auch dort ein LB aus, aber ansonsten sind nur noch der WR Mason und der RB Hitz leicht angeschlagen, aber wohl definitiv einsatzbereit.
So viel erst einmal zum Ausblick auf die Playoffs, jetzt noch ein paar Worte zur Regular Season der Falcons.
Trotz der recht erfolgreichen Saison 2021, gab es bei den Falcons ja einen Wechsel am Steuer. Obwohl die Falcons gleich mehrere Draft Picks, u.a. ihren 1st Rounder für QBs investiert hatten, starte die gesamte Saison mit Michael Banks ein Rookie, der von den Cardinals gedraftet wurde. Banks wurde Ende der 4. Runde gedraftet und nach einem guten Camp zu den Falcons getradet. 4200 Yards, 31 Touchdowns bei 15 Interceptions können sich definitiv sehen lassen. Gut möglich, dass Banks ein gehöriges Wörtchen um den RotY Award mitsprechen wird.
Im Backfield hatte Michael Shockley die wohl beste Saison seines Lebens. Zwar gab es bezüglich Fumbles wieder einen Schritt zurück, dafür gab es Career Highs bei Rushing Yards (970), Rushing Touchdowns (9) und auch als Receiver war Shockley wieder durchaus eine Option.
Ebenfalls deutlich verbessert präsentierte sich Sophmore Gary Fanelli. Zwar sprangen am Ende nur 30 Rushing Yards mehr heraus, als in seiner Rookie Saison, das ganze aber bei gerade einmal 70 Versuchen und einem überragenden Schnitt von 6 Yars pro Carry. Ein ähnliches Bild gab er als Receiver ab. Auch hier gab es knapp über 400 Yards bei deutlich besseren Avg. und insgesamt konnte Fanelli auch 6 Touchdowns beitragen.
Ebenfalls mit einem Career High bezüglich Rushing Yards konnte David Sanches auf sich aufmerksam machen. 620 Yards, 5 Touchdowns, aber leider auch 8 Fumbles stehen hier zu Buche.
MVP der Offense war erneut Michael Quintanar. 36 Yards fehlten letztendlich zur magischen 2000 Yards Grenze. Dazu kamen 17 Receiving Touchdowns. Damit lag der RoTY Runner up aus der letzten Saison in beiden Kategorien an der Spitze der Liga.
Die Offensive Line machte, obwohl sie die komplette Saison über von Verletzungen geplagt war einen guten Job. Lediglich 6 Sacks wurden über die gesamte Spielzeit zugelassen.
Insgesamt ergab das eine durchaus effektive und ausgewogene Offense. 6. meisten Passing Yards, 5. meisten Rushing Yards und das ganze aus regelmäßig per Touchdowns veredelt.
In Der Defense gab es dieses Jahr ein leicht verändertes Bild. Deutlich weniger Sacks wurden erzielt, dafür war die Pass Defense ein weiteres mal überragend, was auch zu deutlich mehr INTs führte.
John Eure konnte zwar mit 32 Hurries 6 mehr als in seiner Vorsaison verzeichnen, unterm Strich kamen dabei aber nur 5 statt 14 Sacks heraus. Vermutlich wird sich der Wert irgendwo dazwischen über die nächsten Jahre einpendeln.
Riveras 6 Sacks wurden ja bereits angesprochen, auch er konnte 6 Hurries mehr als in der Vorsaison verzeichnen.
Auch DT Michael Page konnte an seine starke Vorsaison nicht anknüpfen und kam auf letztendlich nur 2 Sacks und 4 Hurries. Eine schwache Saison, aber es darf sich durchaus Hoffnung auf eine bessere Saison 2023 gemacht werden.
Verhältnismäßig erfolgreich waren dagegen mit Jeremy Walko & James Warden die Backups.
9 Sacks gab es für die Beiden am Ende, ein sehr gutes Zeichen.
Trotz nur 9 Starts konnte LB Michael Kim mit 6 Interceptions auf sich aufmerksam machen. Dazu starke 65 Tackle und ein Forced Fumble.
Ähnlich erfolgreich war Billy Porter, dem man zwar anmerkt, dass er einen Schritt verloren hat, der aber immer noch ein wichtiger Teil der Rotation ist. Career High 4 Interceptions uns fast 80 Tackle und zwei forced Fumble gab es für den Veteran.
Im Backfield konnte erneut vor allem Daniel Lando auf sich aufmerksam machen. Erneut starke 5 Interceptions und vor allem konnte er knapp über 70% der Pässe verhindern, die in seine Richtung kamen.
Stark war auch wieder William Rodriguez. Bei gerade einmal 4 Starts fanden sich 3 Intercpetions in seinen Händen wider. Rodriguez ist aktuell bekanntermaßen bereits leider wieder verletzt, hoffentlich aber für das Spiel gegen Dallas einsetzbar.
Erstaunlich, dass die Falcons ihren Record dieses Jahr verbessern konnten, wenn man bedenkt, wie unglaublich schlecht das Team im diesjährigen Draft performte.
3 der 4 Picks der ersten 3 Runden sind bereits nicht mehr beim Team und aktuell Free Agents.
Einzig 2nd Rounder Smalls ist noch beim Team, mit 48 Snaps aber auch überhaupt kein Faktor.
5th Rounder Maurice Hart und 7th Rounder Aaron Dunn hatten als Backups ihre Momente, sind aber weit davon entfernt ein wirklicher Faktor für die Falcons zu sein.
Klar ist also, dass der 2023er Draft richtungsweisend für die Falcons werden wird. Setzt man diesen erneut in den Sand, droht definitiv mindestens ein Schritt zurück.